Verleihe deinem Text den Feinschliff
Du bist dabei, dein (erstes) Buch zu schreiben und möchtest deinen Schreibstil weiter verbessern?
Oder du willst insgesamt Input erhalten, worauf du beim Überarbeiten deiner Texte achten kannst?
Wenn du dir die Zeit nimmst und dich gezielt mit verschiedenen Schreibthemen beschäftigst, kannst auch du selbst deinen Text auf eine ganze andere Ebene heben.
Zahlreiche weitere Schreibtipps findest du auch in einem anderen meiner Blogartikel.
Rückblenden
Rückblenden können eine wichtige Rolle spielen. Sie ergänzen und begleiten die Haupthandlung, bieten neue Informationen und können deinem Text eine gewisse Tiefe verleihen.
Vorausgesetzt, sie werden gezielt eingesetzt. Jede Rückblende muss einen Sinn haben und sollte nicht nur als Erklärung fungieren.
Frage dich selbst, was die Funktion der Rückblende sein soll.
Bietet sie deinen Lesern und Leserinnen einen Mehrwert?
Damit du nicht für Verwirrung sorgst, gilt es einiges zu beachten:
- Setze die Rückblende an einer passenden Stelle ein. Trenne keine an sich spannende Szene ungeschickt auf. Dadurch könntest du deine Leser und Leserinnen aus dem Lesefluss reißen.
- Leite am besten durch eine Leerzeile vor und nach der Rückblende hinein und hinaus.
- Passe die Erzählzeit an. In der Rückblende beziehst du dich auf die Vergangenheit.
Ist deine Erzählzeit etwa bereits Präteritum, ist es hilfreich, den ersten und letzten Satz im Plusquamperfekt zu schreiben.
Dadurch bietest du deinen Lesern und Leserinnen eine gewisse Übersicht. Die Rückblenden sollen zu einer sinnvollen Ergänzung werden und deinen Text bereichern, anstatt zu stören.
Vorahnungen
„Wenn sie gewusst hätte, dass sich gleich alles ändern würde …“
Derartigen Vorahnungen begegnet man häufig in Texten, aber sind sie auch sinnvoll?
Das ist Ansichtssache. Häufig wird dadurch viel vorweggenommen. Es wirkt wie ein Hinweis an die Lesenden, jetzt bloß aufzupassen, da gleich etwas passiert.
Teilweise passiert jedoch dadurch genau das Gegenteil: Die Spannung wird genommen.
Viel fesselnder ist es, wenn sich plötzlich und ganz ohne Vorwarnung wirklich etwas ändert.
Das heißt nicht, dass du keinerlei Vorahnungen verwenden darfst, aber setze diese sparsam ein.
Frage dich selbst kritisch, ob sie auch wirklich hilfreich sind und dem Text nicht doch eher schaden.

Beschreibungen
Aber meine Leser müssen doch wissen, wie …
Ja, du solltest deine Geschichte zum Leben erwecken, aber nein, wenn du ein Buch schreiben möchtest, müssen deine Leser und Leserinnen nicht jede Kleinigkeit kennen.
Manche Schreibende neigen dazu, jedes ach noch so kleine Detail haargenau beschreiben zu wollen. Manchmal kann dies durchaus stimmig sein, aber an anderen Stellen zieht sich dadurch alles in die Länge.
Frage dich bei Beschreibungen immer, was davon für deine Leser und Leserinnen wirklich wichtig ist.
Was müssen sie wissen, um deiner Geschichte folgen zu können?
Vergiss auf keinen Fall die Erzählperspektive
Verwendest du etwa den personalen Erzähler, solltest du deine Protagonistin beim Betreten ihres Wohnzimmers auf keinen Fall eine Seite lang alle einzelnen Möbelstücke schildern lassen.
Oder nimmst du dies selbst etwa wahr, wenn du einen deiner Wohnräume betrittst?
In diesem Fall wäre die zu lange Beschreibung eher ein Wechsel in die Außensicht und würde den Lesefluss hemmen. Beziehe dich hierbei auf Details, die später auch eine Rolle spielen.
Beschreibungen kannst du gezielt einsetzen, um Stimmung entstehen zu lassen. Sie sollten jedoch nicht dazu verwendet werden, um deine Geschichte zu erklären.
Erklärende Einschübe (kurz: Infodumps) sorgen nämlich für das Gegenteil. Die Dynamik der Geschichte geht verloren, teilweise kommt eher Langeweile auf. Der Lesefluss wird unterbrochen.
Lies deinen Text diesbezüglich gezielt durch und kürze radikal.
Kreiere lebendige Dialoge
Dich interessiert, was du allgemein bei der wörtlichen Rede beachten solltest?
Oder möchtest du wissen, was die häufigsten Fehler sind?
Darauf gehe ich in meinem Blogartikel zur Inquit-Formel ausführlich ein.
Sobald die Basis steht, geht es ans Eingemachte. Ein Buch zu schreiben macht Spaß, aber ja, manchmal ist es auch harte Arbeit.
Prüfe deine Dialoge selbst kritisch.
Worauf solltest du achten?
- Schreibe authentisch. Lasse deine Figuren auch mal mitten im Satz abbrechen oder sich kurz verzetteln.
Natürlich solltest du deine Figuren nicht zu sehr stammeln oder übertrieben umgangssprachlich sprechen lassen. Wie so häufig ist hier ein gutes Mittelmaß gefragt.
Frage dich selbst: Klingt mein Dialog wie gesprochene Sprache? Würdest du selbst einen Dialog so führen? - Lasse deine Figuren unterschiedlich sprechen. Vielleicht hat eine von ihnen eine bestimmte Angewohnheit? Oder ein Lieblingswort? Auch hier solltest du natürlich nicht zu sehr übertreiben.
- Verwende die Inquit-Formel (Begleitsatz der wörtlichen Rede) nur, wenn es unbedingt nötig ist. Gibt es nach jeder wörtlichen Rede einen Begleitsatz, wird dadurch der Lesefluss gehemmt. (Dies bezieht sich auf Bücher für Erwachsene. Bei Kinderbüchern ist die Inquit-Formel zur Orientierung sehr wichtig.)
- Achte darauf, dass die Inquit-Formel zum Inhalt der wörtlichen Rede passt und den Redeanteil selbst nicht wiederholt.
Was fällt dir auf?
Kleine Änderungen können teilweise bereits einen riesigen Unterschied machen.
Und merkst du es selbst?
Mit ein bisschen Zeit kannst du selbst bereits einiges aus deinem Text herausholen und dazulernen.
Wenn du einzelne Themen noch mehr vertiefen möchtest, scrolle doch durch meinen Blog. Vielleicht findest du dort noch weitere, für dich spannende Artikel.
Auch ein Schreibratgeber mit praktischen Übungen kann hilfreich sein.
Ich wünsche dir weiter viel Freude dabei, dein Buch zu schreiben.
Vielleicht benötigst du noch zusätzliche Unterstützung? Melde dich gerne unverbindlich direkt bei mir.