Erzählperspektive und Einheitlichkeit

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Erzählperspektive und Einheitlichkeit

Warum ist die Erzählperspektive so wichtig?

Setze dich, bevor du anfängst zu schreiben, unbedingt damit auseinander, welche Erzählperspektive zu deiner Geschichte und deinem Stil passt.

Wenn du einfach wild losschreibst, tust du dir (und deinen späteren Leser*innen) in der Regel keinen Gefallen.

Warum, erfährst du hier.

Erzählperspektiven-Wirrwarr

Immer wieder erhalte ich Manuskripte, in denen sich munter die verschiedensten Erzählperspektiven abwechseln.

Ein Satz ist aus der Perspektive der Protagonistin geschrieben, der nächste in der ihrer Zwillingsbrüder und plötzlich kommt auch noch eine unbekannte, vermeintlich auktoriale, Erzählstimme hinzu.

Es wird „Head Hopping“ betrieben und zudem allzu oft von der Innen– in die Außensicht der einzelnen Figuren gewechselt.

Der falsch verstandene auktoriale Erzähler

Zum einen Teil liegt das oft darin begründet, dass die auktoriale Erzählperspektive falsch umgesetzt wird und so das wahllose Head Hopping entsteht.

Außerdem wird der vermeintlich auktoriale Erzähler oft dazu missbraucht, Infodumps einzustreuen, was ebenfalls nicht seine Aufgabe ist.

Hier ist ergänzend eine verständliche Übersicht über die gängigsten Erzählperspektiven verlinkt.
Welche Erzählperspektiven speziell für Kinderbücher geeignet sind, kannst du in diesem Blogartikel nachlesen.

Folgen einer unklaren Erzählperspektive

Da mögen der Text und die Grundidee an sich noch so gut sein, bei den Leser*innen macht sich allzu bald jedoch Verwirrung breit.

Es wird unklar, worum es eigentlich geht und aus wessen Sicht erzählt wird.
Der rote Faden geht verloren und damit auch die Spannung.

Häufig entsteht dies aus dem Wunsch der Schreibenden heraus, ihre Leserinnen und Leser möglichst viel mitbekommen zu lassen.

Doch das muss gar nicht sein!

Erzählperspektive -Bild Wasserfallbuch

Leserinnen und Leser denken gerne mit!

Gerade dadurch nicht alles zu wissen, kann teils mehr Spannung entstehen als durch unkontrolliertes Hin- und Herspringen zwischen den Figuren.

Mit einem kontinuierlichen personalen Erzähler können Leser*innen auch genug mitbekommen, um komplexeren Handlungssträngen folgen zu können.

Eine klar erkennbare Erzählperspektive bietet deinen Leser*innen Orientierung und hat keinerlei Nachteile.

Setze verschiedene Erzählperspektiven gezielt ein

Unterschiedliche Erzählperspektiven zu nutzen, kann durchaus von Vorteil sein und bringt häufig eine ganz andere Dynamik in eine Geschichte hinein.

(Ich persönlich liebe Bücher mit gut umgesetzten (!) Wechseln der Erzählperspektive.)

Dafür brauchst du jedoch einiges an Können und Erfahrung.

Zum Einstieg kann ich dir nur raten, dich auf eine Erzählperspektive festzulegen.
Mit der Zeit kannst du mehr experimentieren.

Kaum etwas ist in einem Buch schlimmer als ein falsch verstandener auktorialer Erzähler oder Erzählperspektiven-Wirrwarr. 😉

Lesetipp

Probiere dich am besten einfach aus!

Hierzu kann ich dir zum Beispiel die Schreibratgeber „Heute schon geschrieben?“ von Diana Hillebrand empfehlen.

In Band 1 findest du ab Seite 180 einige abwechslungsreiche Übungen zu den verschiedenen Erzählperspektiven.

Viel Spaß!😊

1080 540 Janna Block

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