Von der Idee zum Kinderbuch

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Von der Idee zum Kinderbuch

Wie deine Kinderbuchidee ein Erfolg wird

Du hast eine kreative Idee und möchtest daraus ein Kinderbuch entstehen lassen?

Das Genre „Kinderbuch“ ist etwas ganz Besonderes.

Kinder bekommen Geschichten vorgelesen und beginnen später mit den ersten eigenen Leseversuchen.
Diese ersten Bücher prägen und bleiben teils Jahrzehnte im Gedächtnis.
Die Hauptfiguren fungieren häufig als Vorbilder für die Kinder.

Sprachlich und stilistisch ist vieles anders als in der Erwachsenenliteratur.

Erhalte hier einen Überblick darüber, worauf du achten solltest, damit deine Idee viele Kinder begeistern wird.

Vorarbeit

Bevor du anfängst zu schreiben, solltest du dir klar werden, was genau du schreiben möchtest.

Im Genre „Kinderbuch“ gibt es die unterschiedlichsten Textarten.

Könnte deine Idee ein Bilder– oder Vorlesebuch werden?
Oder doch eher ein Kinderroman?
Vielleicht hast du auch vor, ein Kindersachbuch zu schreiben?

Je nach Textart gibt es unterschiedliche Vorgaben, mit denen du dich vorab auseinandersetzen solltest.

Zwar ist der Textumfang im Kinderbuchbereich geringer und auch die Sprache teils weniger komplex, aber genau dies kann auch zur Herausforderung werden.

Je nach Textart musst du mit sehr wenigen Worten das Wesentliche auf den Punkt bringen – und überzeugen.

Auch bezüglich des Alters deiner Zielgruppe solltest du dir vor dem Schreiben Gedanken machen.

Vierjährige Kinder haben ganz andere Interessen als achtjährige.
Auch sprachlich musst du dich an das jeweilige Alter anpassen.

Besonderheit der Zielgruppe

Wie in jedem Genre solltest du dir vorab Gedanken über deine Zielgruppe machen.

Im Genre „Kinderbuch“ schreibst du zwar an sich für die Kinder, vorab musst du jedoch in der Regel erst die Eltern überzeugen.

Dies macht alles dann doch etwas komplexer.
Zuerst bewerten die Eltern dein Buch aus ihrer Erwachsenensicht heraus.
Am Ende musst du jedoch die Kinder selbst begeistern.

Einerseits sind gut verarbeitete Botschaften wichtig.
Die Kinder sollten etwas dazu lernen können und ihren Horizont erweitern.

Andererseits solltest du auch immer einen potenziellen Nachahmungseffekt im Hinterkopf haben.
Versuche, die Kinder nicht indirekt zu möglicherweise gefährlichen Handlungen anzuregen.

Wie alt sollen die Kinder sein, für die du schreiben möchtest?
Grenze dies klar ein!

Ein Kinderbuch für Kinder zwischen 4 und 10 Jahren umfasst beispielsweise eine viel zu breite Zielgruppe.
Thematisch und sprachlich wird es dir nicht gelingen, alle Kinder dort abzuholen, wo sie gerade stehen.

Natürlich gibt es auch Kinder, die lieber Bücher für zehnjährige lesen, obwohl sie erst 8 sind oder umgekehrt.
Trotzdem solltest du dir als Richtwert eine konkrete Altersgruppe (beispielsweise ab 4, ab 6, ab 8, ab 10) überlegen.

Kindgerechte Sprache und Schreibstil

Dein Schreibstil muss von den Kindern als spannend und interessant empfunden werden.
Verliere jedoch das Alter deiner Zielgruppe nie aus den Augen!
Oft wird, um Spannung zu erzeugen, eine teilweise dann doch zu gruselige Atmosphäre geschaffen.

Versuche

  • lebendig und aktiv zu schreiben
  • kindgerechte Begriffe zu verwenden
  • einen Bezug zur Lebenswelt der Kinder herzustellen
  • Neues so zu erklären, dass die Kinder es verstehen und spielerisch dazulernen können.

Insbesondere in Büchern für kleinere Kinder ist viel wörtliche Rede sehr wichtig.
So können die Eltern beim Vorlesen der Geschichte durch unterschiedliche Tonlagen noch mehr Abwechslung hineinbringen.

Im Gegensatz zu Büchern für Jugendliche oder Erwachsene solltest du hier jedoch den Begleitsatz der wörtlichen Rede (Inquit-Formel) kontinuierlich verwenden.
Dieser bietet den Kindern und den Vorlesenden Orientierung.

Vermeide

  • lange Schachtelsätze
  • komplexere Metaphern
  • veraltete Begriffe
  • zu ausführliche Beschreibungen
  • übertrieben kindliche Ausdrücke!

Natürlich sollten Kinder, speziell in Kindersachbüchern, etwas dazulernen.
Versuche jedoch ein Mittelmaß zu halten, um sie nicht zu überfordern.

Lies dein Manuskript Kindern aus deinem Umfeld vor und frage sie, wie ihnen deine Geschichte gefällt.

Ist dein Text für sie leicht nachvollziehbar?
Oder fragen sie häufig nach?
Was gefällt ihnen besonders?
Und was gar nicht?

Kinder sind oft die besten Kritiker, vor allem weil es hierbei ja um sie geht.

Reimform

Auch gereimte Kinderbücher sind, insbesondere bei den ganz kleinen Kindern, teils sehr beliebt.

Die Reime sollten kurz und für die Kinder leicht zu merken sein.
Auch Humor schadet hier nicht!
So können Kinder leichter begeistert werden.

Lege vorab ein Reimschema fest und ziehe dieses einheitlich durch!
Wenn du willkürlich die Reimformen wechselst oder gar zwischendurch komplett ohne Reime schreibst, irritiert dies letztlich.
Der Text wirkt so nicht stimmig und die Reime eher erzwungen.

Von-der-Idee-zum-Kinderbuch- Bild magisches Bücherregal

Erzählperspektive

Bei Kindern ist es besonders wichtig, dass sie sich von Seite 1 an mit der Hauptfigur identifizieren können.

Dein Buch sollte die Kinder fesseln und in den Bann ziehen.

Damit dies gelingt, spielt die Erzählperspektive in Kinderbüchern eine wichtige Rolle.

Versetze dich in deine kleinen Leserinnen und Leser hinein!

Welche Erzählperspektive hat dir als Kind besonders gefallen?
Blättere durch deine alten Lieblingskinderbücher!

Geeignete Erzählperspektiven

Sehr beliebt in Büchern für kleinere Kinder ist die auktoriale Erzählperspektive.

Durch die auktoriale Erzählstimme eignet sie sich optimal für Vorlesebücher.
Auch in Märchen oder Kurzgeschichten kommt sie häufig vor.

In Kinderromanen hingegen wird die personale Erzählperspektive oft genutzt, da durch diese leicht Nähe zu den kleinen Leserinnen und Lesern entsteht.

Auch die Ich-Erzählperspektive wird, insbesondere bei älteren Kindern, gerne verwendet.
Hier fällt es ebenfalls sehr leicht, Nähe zu schaffen und die Kinder können sich so gut in die Hauptfigur hineinversetzen.

Wenn du keine auktoriale Erzählperspektive nutzen möchtest, aber trotzdem aus verschiedenen Perspektiven schreibst, solltest du dich auf 2 personale Erzähler beschränken.

Die Kinder verlieren sonst leicht den Überblick und wissen nicht mehr, aus wessen Sicht gerade geschrieben wird.

Weniger geeignete Erzählperspektiven

Kinder rätseln gerne mit.

Zu viele verschiedene Perspektiven können Kinder, wie bereits geschrieben, aber schnell ablenken und verwirren.
Deswegen eignet sich die multiple Erzählperspektive eher weniger.

In Jugendromanen ist sie jedoch hingegen sehr beliebt.

Auch die neutrale Erzählperspektive solltest du für dein Kinderbuch nicht in Erwägung ziehen.
Diese Erzählperspektive würde Kinder eher langweilen, da dadurch viel Distanz erzeugt wird.

Letztendlich ist jedoch nichts in Stein gemeißelt oder fest vorgeschrieben.
Es gibt lediglich Empfehlungen und gewisse Trends.
Welche Erzählperspektive du wählst, obliegt dir.

Egal, für welche Erzählperspektive du dich entscheidest: ganz wichtig ist die Kontinuität.

Wieso dies so ist, kannst du in diesem Blogartikel zur Erzählperspektive nachlesen.

Hauptfiguren

Kinder identifizieren sich in der Regel leichter mit älteren als mit jüngeren Kindern.
Deswegen wird dazu geraten, dass die Hauptfiguren ungefähr 1 Jahr älter als die Zielgruppe sind.

Dies können Kinder, Tiere oder Fabelwesen sein.

Insbesondere bei kleineren Kindern sind Tiere sehr beliebt.
Teilweise haben diese menschliche Eigenschaften, laufen auf zwei Beinen und können sprechen.

In Büchern für ältere Kinder sind die Hauptfiguren dann meist Kinder.
Tiere kommen weiterhin vor, werden jedoch nicht mehr vermenschlicht.

Auch Fabelwesen werden von allen Altersgruppen meist sehr gemocht.

Themen

Prinzipiell kannst du über alles schreiben – sofern ein gewisser Bezug zur Lebenswelt der Kinder gegeben ist.

Bei kleineren Kindern sind alltagspraktische Themen, wie Zähne putzen, Kindergartengeschichten oder der Umgang mit Emotionen, sehr beliebt.

Je älter die Kinder werden, desto mehr ändern sich auch die Interessen.
Schule, Freundschaften, Familie, bestimmte Hobbys, Konfliktbewältigung – all das sind Themen, mit denen sie sich auseinandersetzen.

Auch saisonale Bücher, etwa zu Weihnachten, kommen sehr häufig vor.
Je nach Alter muss auch hier wieder die Sprache und der Stil jeweils angepasst werden.

Aber auch Tabuthemen, wie Tod oder Gewalt, können kindergerecht bereits für Kindergartenkinder in Büchern verarbeitet werden.

Schaue dich doch mal in deiner örtlichen Buchhandlung um und blättere durch verschiedene Kinderbücher.
Du wirst feststellen, was für eine Vielfalt an Themen vertreten ist.

Illustrationen

Insbesondere bei einem Kinderbuch für kleinere Kinder sind Illustrationen sehr wichtig.

Diese müssen zum Text passen und ihn gut ergänzen.

Wenn du dein Manuskript bei einem Verlag einreichst, kümmert sich dieser in der Regel um die Illustrationen.
Du hast jedoch ein Mitsprachrecht.

Veröffentlichst du im Selfpublishing, solltest du entweder selbst gut illustrieren können oder dir gezielt jemanden suchen, der darauf spezialisiert ist.

Auch ein perfekt überarbeiteter Text gleicht unprofessionelle Illustrationen nicht aus.

Fazit

Bei Kinderbüchern musst du teilweise auf ganz andere Dinge achten als in der Erwachsenenliteratur.
Auch wenn es sich um kürzere Text handelt, solltest du dieses Genre nicht unterschätzen.

Beschäftige dich, bevor du mit dem Schreiben beginnst, ausführlich mit Themen wie der passenden Textart, dem Alter deiner Zielgruppe und der geeigneten Erzählperspektive.

Mit einer guten Vorarbeit legst du die Basis dafür, dass deine Kinderbuchidee ein Erfolg werden kann.

Ich bin auf Kinderbuchlektorat spezialisiert
Bei deinem nächsten Projekt unterstütze ich dich sehr gerne. 🙂

1080 540 Janna Block

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