Exposé – Hilfe!

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Exposé – Hilfe!

Wissenswertes rund um das Exposé

Dein Manuskript ist fertig überarbeitet und du möchtest dieses nun bei einem Verlag oder einer Agentur einreichen?
Damit deine Bewerbung nicht direkt auf dem „falschen“ Stapel landet, solltest du dich vorab informieren.

Was benötigst du dafür alles?

Das Wichtigste ist ein stimmiges Exposé, das auf einen Blick einen Überblick über dein gesamtes Manuskript bietet.
An sich gibt es klare Vorgaben, doch genau das macht das Schreiben des Exposés teils so anspruchsvoll.

Wie es dir gelingt, ein gelungenes Exposé zu schreiben, und was dabei die wichtigsten Schritte sind, erfährst du hier.

Begriffsklärung „Exposé“

Der Begriff „Exposé“ wird leider teilweise uneinheitlich verwendet.

Manche bezeichnen damit lediglich die Inhaltsangabe, andere die Inhaltsangabe plus die Zusatzinformationen und wieder andere die komplette Bewerbung an einen Verlag/eine Agentur, inklusive Leseprobe.

Deswegen benutze ich hier teils gezielt den Begriff „Exposé-Datei“ und mache deutlich, wenn ich konkret die Inhaltsangabe meine.

Recherche

Bevor du dich an die Verlagsbewerbung setzt, beginne zu recherchieren.

Welcher Verlag, oder welche Agentur, könnte für dich und dein Manuskript geeignet sein?
Mache dich mit den einzelnen Verlagen/Agenturen und dem jeweiligen Buchprogramm vertraut.

In der Regel ist auf den Webseiten genau aufgelistet, was du alles benötigst, wenn du dein Manuskript dort einreichen möchtest.

Insbesondere die Länge der gewünschten Leseprobe variiert teils stark.

Um die Übersicht nicht zu verlieren, kannst du dir zum Beispiel auch eine Liste erstellen, was welcher Verlag/welche Agentur genau haben möchte.

Was gehört unbedingt in die Exposé-Datei?

Wenn du mit der Vorarbeit fertig bist, kannst du nun starten. 😊

Das Lektorat des Verlages, oder die Agentur, nimmt sich maximal ein paar Minuten Zeit für deine Unterlagen.

Deswegen muss alles Wichtige auf den ersten Blick ersichtlich sein:

  • deine Kontaktdaten
  • Arbeitstitel deines Manuskripts
  • das Genre
  • die Seitenzahl in Normseiten oder die Gesamtanzahl der Zeichen deines Textes
  • deine Zielgruppe

Manche Verlage/Agenturen möchten zum Beispiel auch noch die Erzählperspektive, die Stimmung, oder Ort und Zeit genannt bekommen.

Aber das findest du bei deiner Vorrecherche heraus.

Genre

Eine klare Einordnung deines Manuskripts in ein Genre ist essenziell.
So kann das Lektorat des Verlages/die Agentur direkt sehen, ob dein Werk in ihr Programm passen könnte.

Es fällt dir schwer, das Genre deines Manuskripts zu bestimmen?

Dann kann ich dir zum Beispiel dieses Buch empfehlen.
Diese sehr ausführliche Übersicht über zahlreiche Genres und Subgenres wird dir vielleicht etwas weiterhelfen.

Zielgruppe

Deine Zielgruppe solltest du möglichst genau beschreiben.

Nenne hierbei zum Beispiel das ungefähre Alter deiner Zielgruppe, die Interessen und gegebenenfalls das passende Geschlecht, falls du beispielsweise Romance speziell für junge Frauen schreibst.

Auch ähnliche Titel kannst du aufführen.

Beispiel: „Geeignet für Leserinnen ab 20 Jahren, die Bücher von Autor XY lesen.“

Pitch

Danach folgt der Pitch, in welchem du den Inhalt deines Manuskripts kurz und knapp in zwei bis drei Sätzen zusammenfassen musst.
Die Prämisse deines Manuskripts und die Hauptfigur müssen auf jeden Fall genannt werden.
In der nicht-fiktionalen Literatur sollte das Kernthema klar ersichtlich werden.

Versuche so konkret wie möglich zu ein.
Der Pitch soll exakt dein Manuskript beschreiben – und nicht insgesamt Bücher des gleichen Genres.

Hier ist es teils schwierig, das Mittelmaß zu finden und weder zu allgemein zu schreiben noch zu sehr auf Einzelheiten einzugehen.

Exposé

Wenn du all dies bereits fertig hast, kommt nun der eigentliche Teil.

Im Exposé (Inhaltsangabe) musst du den Inhalt deines kompletten Manuskripts von Anfang bis Ende darlegen.
Starte unbedingt mit der Geschichte selbst und erkläre nicht zuerst die komplette Vorgeschichte.

Verwende hierbei Präsens und versuche dich kurzzufassen.
Länger als 2 bis 3 Normseiten sollte dein Exposé auf jeden Fall nicht sein.
Je nachdem, wie lang dein Manuskript ist, kann natürlich auch die Länge des Exposés variieren.

Das Exposé sollte aus der auktorialen Perspektive geschrieben sein, und nicht aus der Sicht der Hauptperson.
Auch Autorenbehauptungen solltest du vermeiden und dich wirklich auf die Geschichte selbst beziehen.

Du solltest bei deinen Leserinnen und Lesern direkt einen Film vor dem inneren Auge erstehen lassen.
Schreibe deswegen aktiv und fasse nicht bloß zusammen.
Ganz im Sinne von Show don’t tell!

Wichtig ist es, dass dabei die wichtigsten Figuren samt ihrer Entwicklung, der Konflikt, das Hauptthema und die Wendepunkte klar herausgestellt werden.

In der nicht-fiktionalen Literatur solltest du verdeutlichen, wie genau dein Manuskript aufgebaut ist.
Gibt es praxisorientierte und theoretische Teile?
Was ist das Hauptthema?
Welche anderen Bücher zu diesem Thema gibt es bereits und inwiefern unterscheidet sich dein Werk davon?
Was ist deine eigene Expertise in der Thematik?

Füge auch unbedingt deine Gliederung hinzu.

Schreibe in eigenen Worten und verwende keine Zitate aus deinem Manuskript.

Kurzexposé

Manchmal wird auch ein Kurzexposé, oder auch „Abstract“, gewünscht.

Hier bietet es sich an, im Stil eines Klappentextes zu schreiben.
Was setzt die Geschichte in Gang?
Was ist der Hauptkonflikt?

Das Ende kann hier weggelassen werden.

Exposé, Exposé-Prüfung - Bild Bücherstapel

Figurenliste

Im Anschluss an die Inhaltsangabe kannst du noch eine Figurenliste hinzufügen.

Meist wird diese nicht explizit verlangt, sie kann aber ganz praktisch sein.
Alle Figuren, die in der Inhaltsangabe vorkommen, kannst du hier nennen und in einem Satz beschreiben.

Achte darauf, dass du dich auf Eigenschaften und wichtige Merkmale der Figuren beschränkst und nicht die Handlung wiedergibst.

Ebenso ist es ratsam maximal 5 Figuren vorzustellen, da es ansonsten zu unübersichtlich wird.

Autorenvita

Die Autorenvita wird häufig als separate Datei aufgeführt.

Hier kannst du (falls vorhanden) bisherige Veröffentlichungen nennen.
Auch zu dir selbst solltest du natürlich etwas schreiben. 😉

Achte jedoch darauf, dass du dich auf Informationen beschränkst, die einen Bezug zu deinem Manuskript und dem Schreiben an sich haben.

Ein kompletter Lebenslauf ist hier nicht erwünscht.

Leseprobe

Zum Schluss, aber nicht weniger wichtig: die Leseprobe.

Wie bereits geschrieben, variiert die Länge von Verlag zu Verlag und von Agentur zu Agentur.

Manche möchten 30 Seiten, andere 50. Erkundige dich daher vorab genau.

Wichtig ist, dass die Leseprobe als Normseite formatiert und fortlaufend mit deinem Namen und dem Arbeitstitel gekennzeichnet ist.

Anschreiben

Nun hast du alle wichtigen Dokumente zusammen.
Es fehlt „nur“ noch das Anschreiben an den Verlag/die Agentur.

Letztendlich ist dies ähnlich, wie eine Bewerbung auf ein Stellenangebot.

Du solltest herausstellen, wieso dich genau dieser Verlag/diese Agentur interessiert, und warum dein Manuskript gut ins Programm passen könnte.

Inwiefern könntest du als Autorin oder Autor für den Verlag/die Agentur interessant sein?

Nimm, falls passend, auch Bezug zu einem Titel, der bereits dort erschienen ist.

Finde bei deiner Vorabrecherche den Namen der passenden Ansprechperson heraus.
So zeigst du direkt, dass du dich vorab informiert hast.

Resümee

Ja, eine komplette Verlagsbewerbung vorzubereiten, ist einiges an Arbeit, aber letztendlich lohnt es sich! 😉

Sind das Anschreiben, die Exposé-Datei und die Leseprobe stimmig und entsprechen den Erwartungen des jeweiligen Verlages, oder der jeweiligen Agentur, erhöht sich deine Chance auf eine positive Antwort enorm.

Falls du dein Exposé vorab prüfen lassen möchtest, kannst du dich gerne bei mir melden.
Ich prüfe Exposés aller Genres.

1080 540 Janna Block

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