Lektorat: Jetzt geht es los!

Du hast dein Manuskript vollendet und es ist bereit für ein Lektorat?
Aber am liebsten würdest du dein „Baby“ gar nicht aus der Hand geben?

Ja, es ist ein seltsames Gefühl, den eigenen Text in fremde Hände abzugeben.
Vielleicht kommen auch Zweifel auf, ob der Text denn überhaupt „gut genug“ ist.

Und vor allem: Wie wird er danach aussehen? Ist alles rot oder durchgestrichen? Ist dein Text danach überhaupt noch dein Text?

Hier kann ich dich direkt beruhigen: Du kannst selbst entscheiden, welche Vorschläge du übernimmst – und welche nicht.

Wenn du dich vorab damit beschäftigst, wie genau bei einem Lektorat an deinem Text gearbeitet wird, erübrigen sich manche Fragen vielleicht direkt.

Wenn du deinen Text mit der Erwartung, nur Lob zu erhalten, ins Lektorat gibst, wirst du enttäuscht werden.
Sicher gibt es auch positives Feedback. Zumindest mir ist Lob beim Lektorieren sehr wichtig.

Aber natürlich wirst du auch mit fundierter Kritik und Verbesserungsvorschlägen konfrontiert werden.
Die Aufgabe des Lektorats ist es, deinem Text den Feinschliff zu verpassen und das Beste aus ihm herauszuholen.
Trotzdem wirst du bei einem guten Lektorat nicht wahllos mit Kritik überhäuft.

Jede Schwachstelle wird geprüft:

• Passen Genre, Zielgruppe, Schreibstil und Erzählperspektive zusammen?
• Baut dein gesamtes Manuskript aufeinander auf? Ist ein roter Faden erkennbar?
• Was könntest du stilistisch ändern, um den Lesefluss zu verbessern?
• Setzt du die wörtliche Rede korrekt ein? Sind die Dialoge realistisch und dynamisch?
• Entwickeln sich deine Figuren weiter?
• Gibt es Wende- und Höhepunkte? Stimmt der Spannungsbogen?
• Zitierst und paraphrasierst du korrekt? Sind alle Quellen belegt? (Dies bezieht sich auf nicht fiktionale Manuskripte.)

Du erhältst bei einem Lektorat konkrete Vorschläge, wie du deinen Text und deinen Schreibstil selbst verbessern kannst. Und du lernst einiges dazu.

Eine gewisse Bereitschaft, an deinem Schreibstil zu arbeiten und auch Kritik anzunehmen, solltest du aber trotzdem mitbringen.

Du siehst, dass dein Text im Lektorat auf Herz und Nieren geprüft wird.
Vielleicht hast du Bedenken, dass er danach so verändert ist, dass er sich nicht mehr nach deinem Text anfühlt?

Diese Angst kann ich dir direkt nehmen! Dein Text bleibt dein Text. Alle Änderungen, die vom Lektorat eingefügt werden, sind Vorschläge.  Du entscheidest selbst, welche du übernimmst und wo du sagst: Nein, das sehe ich anders!

Ein gutes Lektorat verfremdet nicht deinen Stil, sondern es verbessert ihn.

Außerdem sind alle Änderungsvorschläge klar nachvollziehbar, es wird nicht wahllos umgeschrieben. (Vorausgesetzt, es wurde nicht anders vereinbart.)
In diesem Blogartikel erhältst du einen konkreten Einblick, wie zum Beispiel bei mir ein Lektorat abläuft.

Ja, trotz aller mentaler Vorbereitung und Bereitschaft dazuzulernen, mag der erste Blick in deinen frisch lektorierten Text erschrecken.
Vieles wird rot oder durchgestrichen sein. Zusätzlich erwarten dich zahlreiche Kommentare.

Lass dich nicht abschrecken, auch wenn dich die vielen Änderungen vielleicht zunächst irritieren!

Nimm dir Zeit, um in Ruhe alles durchzugehen. Wenn du Nachfragen hast oder dir bei manchem unsicher bist, dann frage nach – lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.

Bei mir ist die Begleitung nach dem Lektorat (in einem gewissen Rahmen) inklusive.

Ich hoffe doch, dass ich dir die Angst vor einem Lektorat nehmen konnte. 🙂

Nimm dir für die Suche nach dem passenden Lektorat genug Zeit. Es ist wichtig, dass die jeweilige Spezialisierung und die Arbeitsweise zu dir und deinem Text passen. Zahlreiche professionelle Lektorate findest du etwa beim Verband der freien Lektorinnen und Lektoren.

Wenn du noch weitere Fragen hast oder ein Probelektorat bei mir buchen möchtest, melde dich gerne unverbindlich direkt. 🙂