Schreibblockade, oder vielleicht auch nicht?
„Ich habe eine Schreibblockade! Was soll ich nun machen?“
Das, oder etwas Ähnliches, hört und liest man immer wieder.
Doch, was ist eine Schreibblockade?
Und wann steckst du einfach nur vorübergehend fest?
Hierbei gibt es nämlich durchaus einen Unterschied – auch wenn der Begriff „Schreibblockade“ oft synonym für alle Probleme beim Schreiben benutzt wird.
Manchmal kann der Schreibfluss auch lediglich temporär gestört sein und alles lässt sich leicht wieder auflösen.
Häufig liegt keine komplette Schreibblockade vor.
Was sind die Unterschiede?
Wie kommst du am besten wieder zurück in den Schreibfluss?
Definition Schreibblockade
Eine Schreibblockade steht laut Duden für die
„(durch an Mangel aus Inspiration, Ausbleiben von Einfällen o.Ä.) Unfähigkeit zu schreiben […]“.
Sie ist ein psychischer Zustand, der prinzipiell jeden treffen kann.
Bei einer Schreibblockade ist es unmöglich, einen stimmigen Satz zu formulieren.
Die Kreativität scheint versiegt zu sein.
Mögliche Symptome und Verlauf
Der bloße Gedanken ans Schreiben führt zu negativen Gefühlen.
Dies kann bis zu körperlichen Symptomen wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder Panikattacken reichen.
Eine Schreibblockade kann plötzlich auftreten, sowohl zu Beginn des Schreibens als auch mitten im Schreibprozess.
Die genaue Dauer einer Schreibblockade variiert.
Häufig zieht sich diese jedoch über mehrere Monate und kann auch noch viel länger andauern.
Pauschal kann man es jedoch nicht sagen.
Abgrenzung zum Feststecken
Im Gegensatz zur kompletten Blockade gibt es viele Schreibende, die vereinzelt gefühlt feststecken und einfach nicht weiterkommen.
Dies kann jedoch von kurzer Dauer sein und vom jeweiligen Tag oder temporärem Stress abhängen.
Gerne wird das (vorübergehende) Feststecken mit einer Schreibblockade verwechselt!
Versuche dich selbst nicht direkt verrückt zu machen!
Ist dein Schreibfluss zwar gehemmt, aber der bloße Gedanke ans Schreiben stresst dich nicht?
Du hast keinerlei körperliche Stresssymptome?
Du sprudelst weiterhin vor Ideen, nur das Niederschreiben fällt dir schwer?
Überprüfe deine bisherige Schreibroutine und probiere Verschiedenes aus
Vielleicht hilft dir ein Ortswechsel oder ein gemeinsames Schreiben mit Freunden.
Es kann auch sein, dass du einfach mal den Kopf freibekommen musst.
Wie wäre es mit einem Tag Pause?
Mache einen Ausflug in die Natur und konzentriere dich auf etwas anderes.
Versuche das Schreiben (beziehungsweise das Nicht-Schreiben-Können) nicht direkt als Problem zu sehen.
Mögliche Ursachen einer Schreibblockade
Für eine Schreibblockade gibt es die verschiedensten Ursachen.
Gehe in dich und fühle in dich hinein.
Kann es sein, dass du vielleicht zu sehr an dir selbst zweifelst oder dir viel Druck machst?
Hast du gerade zu viele andere Dinge im Kopf?
Bist du in Zeitdruck geraten, da du dein Projekt zu lange vor dir hergeschoben hast?
Möglich ist auch, dass du dich blockiert fühlst, da zum Beispiel deine bisherigen Verlagsbewerbungen nicht von Erfolg gekrönt waren. Nimm Absagen nicht persönlich!
Hang zur Perfektion
Der Wunsch nach Perfektion ist eine häufige Ursache einer Schreibblockade.
Willst du immer alles möglichst „perfekt“ machen?
Das ist beim Schreiben nicht möglich – und auch gut so.
Irgendjemand wird immer etwas an deinem Text auszusetzen haben.
Versuche dir selbst nicht zu viel Druck zu machen.
Dadurch blockierst du dich selbst.
Fehler zu machen, gehört dazu.
(Allgemeiner) Stress
Zu viel Stress ist prinzipiell nicht gut und kann der Auslöser für vieles sein.
Insbesondere im Zusammenhang mit einer Neigung zur Perfektion kann dieser auch Schreibblockaden bedingen.
Ist dir gerade insgesamt alles zu viel?
Hast du gar keinen freien Kopf mehr, um zu schreiben?
Jeder kennt besonders stressige Lebensphasen, in denen plötzlich alles auf einmal kommt.
Vielleicht machst du dir aber selbst auch zu viel Stress?
Und setzt dich unter Druck?
Ist dein Text stimmig?
Eine häufige Ursache ist auch die Geschichte an sich.
Vielleicht hast du dich verrannt und der Plot ist in sich nicht stimmig?
Bist du dir wirklich sicher, dass du genau das, was du angefangen hast zu schreiben, auch wirklich willst?
Überprüfe deine Geschichte!
Vielleicht will dir dein Gefühl auch sagen, dass du alles noch mal anders angehen solltest.
Psychische Ursachen
Eine Schreibblockade ist ein psychisches Phänomen, das durch Stress oder Ähnliches ausgelöst werden kann.
Sie kann jedoch auch ein Symptom einer Depression oder anderer psychischer Erkrankungen sein.
Falls du davon betroffen sein solltest oder etwas Derartiges vermutest, wende dich an deinen behandelnden Arzt oder Therapeuten oder suche dir professionelle Hilfe.
Tipps zum Überwinden einer Schreibblockade
Auch bei einer Schreibblockade kann ein Überprüfen deiner Schreibroutine helfen.
Wenn du kein festes Abgabedatum hast, mache dir selbst immer wieder klar, warum du eigentlich schreibst.
Das ist doch ursprünglich positiver Natur gewesen, oder? 😉
Versuche dies wieder mehr in den Fokus zu setzen.
Vergleiche dich nicht mit anderen
Natürlich gibt es Menschen, die (nach außen) gefühlt mühelos ein Buch nach dem anderen schreiben.
Schaue aber trotzdem nach dir selbst!
Du kennst diese Personen nicht und vielleicht ist es auch für sie nicht immer so einfach, wie es scheint.
Schreiben sollte dir keinen zusätzlichen Stress bereiten!
Wenn gerade gar nichts mehr geht, dann nimm dir eine Auszeit und schreibe gezielt eine gewisse Zeit nicht mehr.
Lies gelegentlich dein bisher Geschriebenes durch, ohne weiter daran zu arbeiten.
Auch das Lesen von Texten anderer Personen kann dir vielleicht weiterhelfen.
Nimm dir Zeit für dein altes Lieblingsbuch!
Vielleicht kommt die Motivation und die Lust zu schreiben so mit der Zeit von sich aus wieder.
Wenn nicht, setze dir eine klare Deadline und versuche gezielt etwas ganz anderes zu schreiben – komplett ohne Druck!
Schreibe zum Beispiel einfach das auf, was dir gerade durch den Kopf geht.
Probiere kreative Schreibübungen aus
In dem verlinkten Artikel findest du verschiedenste Beispiele. Vielleicht sind auch passende Übungen für dich dabei?
Hier geht es nicht darum, den „perfekten Text“ zu schreiben, sondern es einfach fließen zu lassen. Erlaube dir selbst Fehler zu machen und lasse dich auf die Übungen ein. Vielleicht findest du so wieder den Spaß am Schreiben.
Tausche dich mit anderen aus. Das kann dir helfen, um auf eine Idee zu kommen, die dich weiterbringen könnte.
Glaube an dich selbst und gib dir die Zeit, die du brauchst, um wieder in den Schreibfluss zu kommen!
Fazit
Viele „Schreibblockaden“ sind letztendlich gar keine „richtige“ Schreibblockade, sondern lediglich ein vorübergehendes Schreibtief.
Beides kann jeweils ähnliche Ursachen haben. Eine Schreibblockade sitzt jedoch tiefer und dauert meist länger an.
Versuche dich nicht direkt unter Druck zu setzen, wenn du mal keinen guten Schreibtag hast!
Selbst wenn du wirklich eine Schreibblockade haben solltest: Auch das geht in der Regel vorbei!
Genauso, wie die Gründe für eine Schreibblockade sehr unterschiedlich sein können, gibt es die verschiedensten Möglichkeiten, um wieder zurück in den Schreibfluss zu gelangen.
Probiere dich aus und habe Geduld mit dir selbst!
Lass dich nicht unterkriegen!
Auch viele bekannte Autorinnen und Autoren kennen dieses Problem.